Obi | Langfassung

Der Biber breitet sich aus

In der Schweiz sind in diesem Jahr neue Obi-Märkte hinzu­gekommen. Die Deutschen haben zugegriffen, als die Migros ihre Baumarktaktivitäten eingestellt hat, und fünf Standorte  von Do it + Garden übernommen, einen davon im Tessin. 

Das Jahr 2025 hat dem DIY-Markt der Schweiz erhebliche Veränderungen beschert. Die Migros hat ihre Vertriebslinie Do it + Garden zur Jahresmitte eingestellt. Keiner der Wett­bewerber wollte sie ganz übernehmen, man war lediglich an einigen Standorten interessiert.

Obi hat die Gelegenheit genutzt und sein Standortnetz verdichtet. Für Ende Oktober 2025 hat die deutsche Baumarktgruppe Eröffnungen in Stans (3.220 m²) und Steinhausen (3.300 m²) – hier im Einkaufszentrum Zugerland hatte Do it + Garden noch im Januar 2023 ein neues Konzept vorgestellt, das die Wende hätte bringen sollen – angekündigt.  

Durch die in Nyon und ­Carouge übernommenen Stand­orte stärkt die deutsche Baumarktgruppe darüber hinaus ihre Präsenz in der französischsprachigen Schweiz. Dort gab es bislang nur einen Standort, den 2002 eröffneten Markt in Renens.

Auch in der italienischsprachigen Schweiz war Obi bislang erst mit einem Standort vertreten, und zwar mit dem 2005 eröffneten, 6.100 m² großen Markt in Sant‘Antonio. Gerade einmal 25 km südlich davon ist nun ein weiterer Standort hinzugekommen: Seit Mai 2025 gibt es in der Stadt Agno ganz im Süden des Landes am Luganer See ein weiteres Biotop für den orangen Biber aus Deutschland.

Marktleiter Luca Dellapiazza hatte zuvor die Stellvertreterposition am Standort Sant’Antonio inne.
Marktleiter Luca Dellapiazza hatte zuvor die Stellvertreterposition am Standort Sant’Antonio inne. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Aus Sant‘Antonio ist Marktleiter Luca Dellapiazza nach Agno gewechselt. Der gebürtige Italiener, der seit 15 Jahren in der Schweiz lebt (und hervorragend deutsch spricht), hatte dort den Stellvertreterposten inne. Jetzt leitet er den zweiten Obi-Markt im Kanton Tessin und den ersten, der das „Mach-Bar“-Konzept in der Schweiz umgesetzt hat, natürlich auf Italienisch und deshalb unter dem Namen „Brico Lab“. Weil es gleichzeitig der – mit 2.618 m² Verkaufsfläche plus 1.056 m² für die Gartenabteilung – kleinste Obi der Schweiz ist, kann es schon auch einmal eine Herausforderung sein, das Brico Lab durchgehend mit Personal zu besetzen, sagt er. Schließlich verfügt der Markt gerade einmal über knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und auch die beiden Kassen plus an starken Tagen der Checkout der Gartenabteilung müssen bei Bedarf besetzt sein.  

Das Brico Lab ist nicht der einzige Eingriff, den Obi bei der Übernahme des Gebäudes in Agno vorgenommen hat. Teilweise wurde ein neuer Boden verlegt, für die Präsentationen gab es neue Tische, die Beleuchtung wurde komplett auf LED umgestellt.

In Agno führt Obi auch das  Konzept der Mach-Bar, auf Italienisch „Brico Lab“.
In Agno führt Obi auch das  Konzept der Mach-Bar, auf Italienisch „Brico Lab“. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Grundlegend geändert hat Obi das Ladenlayout. Es gibt jetzt nur noch einen Quergang, der die Kunden nach links in Richtung der „härteren“ Sortimente leitet – so führt der Markt neben den üblichen Sortimenten wie Eisenwaren, Werkzeugen oder Bodenbelägen beispielsweise auch ein konzentriertes Angebot an Bauelementen – und nach rechts in Richtung Garten, vorbei an einer verhältnismäßig großen Kreativ-Abteilung, mit der sich Dellapiazza und sein Team an der örtlichen Nachfrage ausrichten.

Die Gartenabteilung bietet ein kleines Angebot an Indoor-Pflanzen, für das allerdings keine Warmhalle mit Glaseindeckung zur Verfügung steht. Eine Kalthalle für Outdoor-Pflanzen und Gartenbaustoffe ist hingegen vorhanden, ebenso eine kleine Außenfläche, die dem Parkplatz abgetrotzt wurde. Netze schützen die Pflanzen vor der doch schon südlichen Sonne.

Zu den lokalen Besonderheiten gehört es übrigens auch, dass die Stadt am Luganer See und nicht weit vom Lago Maggiore eine ausgesprochene Ferienregion ist. Im Einzugsgebiet gibt es drei Campingplätze; das Freizeitsortiment, das im Sommer im Kassenbereich präsentiert wird, ist entsprechend darauf ausgerichtet.

(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
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(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
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(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)
(Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Für die Schweiz nicht ungewöhnlich, präsentiert Obi in Agno auch (Elektro-)Fahrräder auf der Fläche – und weitere Fahrzeuge: Auch E-Scooter, Elektro-Motorroller und seniorengerechte Elektro-Dreiräder werden angeboten.

Was die Frequenz angeht, profitiert der Baumarkt nach wie vor vom großen Migros-SB-Warenhaus gegenüber, mit dem er sich den Parkplatz teilt und auch in der Werbung zusammenarbeitet. Und es gibt einen Frequenzbringer ganz eigener Art im Markt selbst: Die Schweizer Post hat sich auf einer Fläche nahe am Ein- und Ausgang eingemietet und hält hier von Montag bis Samstag den Schalterbetrieb aufrecht.

Aber natürlich glaubt Obi auch in der Schweiz, wo jetzt das Filialnetz verdichtet wird, an die Zugkraft seiner Marke – und seines Bibers. Direkt nach dem Eingang steht eine Schütte mit Biber-Stofftieren. Marktleiter Luca Dellapiazza versichert: Der Biber kommt auch in Agno an.

Auch das wird angeboten: (Elektro-)Fahrräder, E-Scooter, Elektro-Motorroller und seniorengerechte Elektro-Dreiräder.
Auch das wird angeboten: (Elektro-)Fahrräder, E-Scooter, Elektro-Motorroller und seniorengerechte Elektro-Dreiräder. (Quelle: Dähne Verlag, Strnad)

Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 12/2025.

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