Frauen haben im Jahr 2025 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 16 Prozent weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten sie mit 22,81 Euro einen um 4,24 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als die männlichen Mitarbeitenden (27,05 Euro). Im Vergleich zum Vorjahr blieb der unbereinigte Gender Pay Gap somit konstant.
In der Privatwirtschaft deutlich höher
Die Berechnung des Gender Pay Gap folgt der einheitlichen Definition des statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat). Ausgeschlossen ist dabei unter anderem der Wirtschaftsabschnitt „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“. Bezieht man ihn mit ein, lag der unbereinigte Verdienstunterschied im Jahr 2025 bei 15 Prozent. Der niedrigere Wert sei darauf zurückzuführen, so Destatis, dass im öffentlichen Dienst deutlich geringere Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern bestünden, und zwar unbereinigt 4 Prozent, während es in der Privatwirtschaft eine unbereinigte Gender Pay Gap von 17 Prozent gab. Damit war der relative Verdienstabstand in der Privatwirtschaft mehr als viermal so hoch wie im öffentlichen Dienst.
Bereinigter Wert bei 6 Prozent
Rund 60 Prozent der Verdienstlücke lassen sich laut Destatis durch die für die Analyse zur Verfügung stehenden Merkmale erklären. In Eurobeträgen sind das 2,53 Euro des gesamten Verdienstunterschieds von 4,24 Euro. „Ein wesentlicher Faktor ist dabei, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, was in der Regel mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht“, so die Erklärung aus Wiesbaden. Hierauf sind 19 Prozent der Verdienstlücke (0,81 Euro) zurückzuführen. Zudem seien Frauen häufiger in Branchen und Berufen tätig, in denen allgemein geringer entlohnt werde, was rund 18 Prozent des Verdienstunterschieds (0,75 Euro) erkläre. Etwa 13 Prozent der Verdienstlücke (0,55 Euro) ließen sich durch das Anforderungsniveau des Berufs erklären.
Die verbleibenden 40 Prozent des Verdienstunterschieds (1,71 Euro von 4,24 Euro) können nicht durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden, es ist also der bereinigte Gender Pay Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Jahr 2025 pro Stunde 6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.













